98 MAROKKO. Fall
Granadas
(S.
77)
1496
Melilla
erobert
hatten,
riefen
von
der
Sahara
aus
die
neue
Gegenbewegung
der
Saaditen
welcher,
nach
der
Eroberung
von
Marrâkesch
(1520)
und
von
Fês
(1550),
im
J.
1554
das
schwache
Reich
der
Meriniden
blutiger
Familienzwiste
erlebte
das
durch
die
Vernichtung
des
Portugiesenheers
in
der
Dreikönigsschlacht
bei
Alcázar
(Ksâr
el-
Kebîr)
und
durch
das
Zurückströmen
der
gebildeten
maurischen
Bevölkerung
kanische
(s.
unten)
stammenden
sechsten
Dynastie
besonders
unter
dem
grausamen
Mulaï
Ismael
(1672-1727),
einem
der
gewaltigsten
Fürsten
in
Oranien
(vgl.
S.
215)
und
gegen
Timbuktu
zu
Felde
zog.
Seit
der
Abwehr
der
Portugiesen
Larasch
(S.
107)
und
Saleh
(S.
109)
im
Wetteifer
mit
Rîfpiraten
und
Barbaresken
Handel
bedroht,
erst
die
Besetzung
Algeriens
durch
die
Franzosen
und
der
spanische
Küsten
dem
europäischen
von
Handelsbeziehungen
ermöglicht.
Im
J.
1906
wurden
durch
die
Algeciras-Akte
(S.
58)
den
Versuchen
der
Franzosen
aus
in
der
Richtung
auf
Fês
und
von
der
oranischen
(S.
207)
durch
das
Tafilelt,
die
reichste
Oasengruppe
Südmarokkos,
gegen
den
Ozean
vorzudringen,
vorläufig
Schranken
gesetzt.
Un-
ruhen
in
Casablanca
(S.
109),
sowie
an
der
algerischen
jedoch
schon
1907
zur
Besetzung
dieses
wichtigen
Hafenplatzes
nebst
der
angrenzenden
Schâuja,
von
Udschda
(S.
206),
sowie
von
Berguent
und
Bu
Denib
in
Südostmarokko
geführt.
Sultan
ist
seit
1908,
nach
der
Absetzung
des
franzosenfreundlichen
Mulaï
Abd
ul-Asis
(1894-1907),
Mulaï
Hafid.
Das
heutige
Marokko,
nach
Staatsverfassung,
Einrichtungen
und
Lebensweise
der
Bewohner
Land,
besteht
aus
dem
sog.
Blad
el-Machsen
(„Regierungsland“),
dem
Reich
des
Sultans
(„Außenland“),
im
Besitz
freier
Stämme
dem
Großscherif
höchstens
als
geistliches
zwischen
den
Hauptstädten
Fês
und
Marrâkesch
den
Durchzug
durch
ihr
Gebiet
zu
verweigern
pflegen.
Der
europäische
englischen
„offenen“
Häfen
Tanger,
Larasch,
Rabât,
Casablanca,
Mazâgan,
Saffi,
Mogador
und
Tetuán,
auf
die
Hauptstädte
Fês
und
Marrâkesch,
sowie
neuerdings
auf
Udschda
und
das
spanische
Der
Gesamthandel
belief
sich
1906
nach
der
englischen
118,3
Mill.
Franken